In der vorweihnachtlichen Zeit konnte sich die Wasgauschule Hauenstein über einen Besuch der besonderen Art freuen. Aus ihrer Partnerschule in Corbera de Llobregat, einer kleinen Stadt in der Nähe von Barcelona, reiste eine Gruppe aus Schülern und Lehrern in das winterliche Hauenstein. Die beiden Schulen haben seit dem Schuljahr 2017/18 eine Partnerschaft aufbauen können, die zu gegenseitigen Besuchen führt. Die Sprache, in der sich die Schüler beider Nationen miteinander verständigen, ist Englisch. Nun startete die spanische Schule den Antrittsbesuch, um Deutschland im romantischen Weihnachtstreiben erleben zu dürfen. Von Montag, den 11.12. bis Freitag, den 15.12. konnten deutsche und spanische Schüler ihre Sprachkenntnisse bei gemeinsamen Ausflügen und Aktivitäten vertiefen. Doch über das rein Sprachliche hinaus profitieren die Jugendlichen vor allem davon, Menschen der anderen Nation kennenzulernen und damit auch kulturelle Unterschiede zu verstehen. Da die Unterbringung der Schüler beider Schulen in den Familien der teilnehmenden Kinder stattfindet, ist auch ein tatsächlicher Einblick in das Leben und den Alltag des Partnerschülers möglich. 

Um einen solchen Besuch möglich zu machen, konnte die Wasgauschule Hauenstein auf ihre starke Schulgemeinschaft bauen. Die Gasteltern bereiteten nicht nur den Gastschülern ein Zuhause fern der Heimat, sondern buken und kochten für gemeinsame Abende und leisteten so manche Fahrdienst. Doch auch Schulleiterin Hübsch, die die Wichtigkeit und Bedeutung für Toleranz und Weltoffenheit dieses Projektes unterstrich, konnte sich auf ein gut eingespieltes Lehrerteam verlassen. Hr. Reisdorf, der die Organisation des Besuches übernahm, wurde unterstützt von Fr. Geißler, Hr. Schäfer, Fr. Reisdorf und Hr. Seibel.

Neben dem Kennenlernen der Ortsgemeinde und Ausflügen nach Landau und Kaiserslautern interessierten sich die spanischen Schüler auch für die deutsche Geschichte des Dritten Reiches. Mit diesem Zeitabschnitt beschäftigt sich der spanische Lehrplan der Gastschüler in diesem Jahr. Um auch hier reines Faktenwissen mit Erleben zu füllen und die menschliche Seite hinter all den Daten aus Büchern zu betonen, lud die Wasgauschule Hauenstein zwei lokale Zeitzeugen zu sich in den Unterricht. Herr Hermann Baron (Jahrgang 1927) und Herr Philipp Baron (Jahrgang 1936) aus Schwanheim konnten deutsche und spanische Schüler und Lehrer mit ihren Geschichten und Erlebnissen aus der Jugend in Spannung und Erstaunen versetzen. 

Sowohl Schüler als auch Eltern und Lehrer der Schulgemeinschaften aus Hauenstein und Barcelona konnten sich nach der gemeinsamen Woche kaum voneinander trennen. So waren tränenreiche Abschiedsszenen am Flughafen der Garant dafür, dass die geknüpften Verbindungen auch über die Zeit tragen. Glücklicherweise war es auch kein Abschied für immer, denn schon im kommenden April werden die Schüler der Wasgau-Realschule plus Hauenstein, die an diesem Austauschprojekt teilnehmen, ihre spanischen Gastgeschwister in deren Heimat besuchen, um gemeinsam das Fest des heiligen Georg zu feiern und die Freundschaften sowie die Sprachkenntnisse zu vertiefen.